Das Mädchen, das vom Himmel fiel
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Ostern ist das Fest der Zuversicht und Hoffnung auf eine lebendige Zukunft
Juliane Koepcke erregte weltweite Aufmerksamkeit. Siebzehn Jahre alt, überlebte sie auf wunderbare Weise einen Flugzeugabsturz aus 3000 Metern Höhe über dem Regenwald in Peru. Elf Tage irrte sie durch den Dschungel, verletzt, ohne Nahrung, bis sie gefunden wurde. Ihre Lage war hoffnungslos, doch sie verzweifelte nicht. Statt Resignation erlebte sie Zuversicht, die unbeirrte Gewissheit, gerettet zu werden.
Steven Hawkins, der bekannteste Physiker seiner Zeit, er war an einer unheilbaren Nervenkrankheit erkrankt, für die es keine Medikamente gibt. Sein Körper erstarrte allmählich, seine Muskeln schwanden, am Ende auch seine Stimme. Der Tod war ihm nah. Dennoch entwickelte er einen enormen Überlebenswille, heiratete, hatte Kinder, wurde 76 Jähre alt. Genau das macht ihn als Beispiel für die Kraft der Zuversicht so interessant.
Gemeint ist die Kunst, in unerfreulichen und manchmal auch aussichtslosen Situationen die richtige zuversichtliche Haltung zum Leben zu finden. Wie können wir sie zurückgewinnen, wenn wir sie verloren haben?
„Alles unter dem Himmel“ - Religion und Politik in China
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Ist der chinesische Staatskapitalismus nicht in Wahrheit fortschrittlicher als der (marode) liberale Westen? Im vergangenen Jahr erschien im Suhrkamp Verlag ein Buch des chinesischen Philosophen Zhao Tingyang, „Alles unter dem Himmel“. Zhao ist einer der einflussreichsten zeitgenössischen Philosophen Chinas.
In seinem Buch preist der Autor die chinesische postliberale, (noch) utopische religiöse Welt namens Tianxia aus der alten Zhou-Dynastie, eine Welt des Friedens und des Glücks. Es ist die chinesische Idee von Frieden, Ausgleich und Gerechtigkeit in der Welt. Eine neue Weltordnung made in China.
Klerikalismus - Nur ein Kampfbegriff oder das Hauptproblem der Kirche?
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"Vom Übel des Klerikalismus" spricht Papst Francesco in aller Öffentlichkeit. Er sei "der fruchtbare Boden für diese Gräuel" des sexuellen Missbrauchs. Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller, Ex-Präfekt der Glaubenskongregation in Rom, widerspricht ihm energisch: Die Ursache für den Missbrauchsskandal sei nicht der Klerikalismus, auch nicht die Pädophilie, sondern die "aggressive Homosexualität". Dass er selbst im Vatikan mit seiner Meinung wenig Gehör findet, stört den streitbaren Kardinal keineswegs. Für die "Hofschranzen" im Vatikan, so Müller, gelte "jede beiläufige Bemerkung von Franziskus, und sei es in einem Interview, als sakrosankt. Als hätte Gott selbst gesprochen".
Jürgen Habermas - Ein Bewusstsein von dem, was fehlt
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Heute spricht niemand mehr vom "Aussterben der Religionen". Die Renaissance der Religionen hat in Politik und Gesellschaft deutliche Spuren hinterlassen. Auf der weltpolitischen Bühne verschmelzen Politik und Religion oft ununterscheidbar.
Der religiöse Fundamentalismus ist zu einer Bedrohung demokratischer Verfassungsstaaten geworden. Der ehemalige Verfassungsrichter Ernst-Wolfgang Böckenförde hatte davon gesprochen, dass der freiheitliche, säkulare Staat von Voraussetzungen, von ethischen Werten zehrt, die er selbst nicht garantieren kann.
Nationalismus spaltet die orthodoxe Christenheit
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Die ukrainisch-orthodoxe Kirche trennt sich vom Moskauer Patriarchat
Es klingt wie zu Zeiten des russisch-ukrainischen Krieges 2014. In Moskau sprechen die Kirchenführer von einem neuen "Krieg" und warnen vor "Blutvergießen". In den russischen Medien beschwören russische Geistliche, Politiker und Journalisten den "Alptraum eines Religionskrieges" in der Ukraine. Schauplatz dieses Religionskrieges würden die Kirchen und Klöster der Ukraine sein. Denn die russische Orthodoxie sieht in den Kirchen und Klöstern der Ukraine ihre eigenen Wurzeln.