310px-Josef Untersberger - Hl. FamilieWarum ist es heute noch interessant, sich über die Heilige Familie Gedanken zu machen? Das war die Frage, die ich mir gestellt habe. Der Grund ist ein sehr einfacher. Die Heilige Familie, Maria, Josef und ihr Kind Jesus, sind das Urbild der Familie überhaupt. Es ist das häufigste Motiv der Kunstgeschichte. Schaut man genauer hin, dann ist diese Heilige Familie keine „wirkliche“ oder „echte“ Familie. Josef ist nicht der leibliche Vater, allenfalls so etwas wie ein Ziehvater. Jesus nicht von ihm gezeugt, folgt man der Erzählung der Bibel. Dass Maria ihr Kind als Jungfrau auf die Welt bringt ist religiöses Mysterium, über das die Theologen sich immer wieder den Kopf zerbrechen. Albrecht Koschorke ist Literaturwissenschaftler in Konstanz. Ich habe ihn interviewt und gefragt, was ihn an diesem Thema interessiert habe. Ein spirituelles oder religiöses Interesse hatte er sicher nicht. Ihn interessierte die Folgen die dieses ideale Bild einer Familie, die keine (biologische) ist. Sie ist eine symbolische Familie. Ein Symbol für was, für welche Realität?

Robert Schumann und Jean Paul In seiner Jugend wollte Robert Schumann Dichter werden. Sein großes Vorbild war Jean Paul. Er hatte alles von ihm gelesen. Schumann liebte Jean Paul. Sein Traum war es, so schreiben zu können wie der romantischste aller romantischen Schriftsteller. Doch sein Ideal erreichte er nie. Dafür entdeckte er in der intensiven Auseinandersetzung mit der Jean Paulschen Dichtkunst sein musikalisches Genie. Logo Radio Carleton Für Radio ... habe ich gemeinsam mit Günter Hess (Ton und Regie) ein Feature produziert mit dem Titel "Er hat mich oft dem Wahnsinne nahegebracht..." Robert Schumann und Jean Paul In der Komposition "Fantasie op.17" sind Schumanns romantische Empfindungen Musik geworden. Sie gehört zu den schönsten Werken der gesamten Klavermusik. Literatur und Musik, bei Schumann und Jean Paul haben sie sich auf wunderbare Weise vermählt...

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Hier klicken, um das Feature "Er hat mich fast dem Wahnsinne nahegebracht" anzuhören.

 

427px-Jean-Paul-Denkmal„Sein Herz und seine Schrift waren eins“ Zum 250. Geburtstag von Jean Paul

Heinrich Heine bewunderte das Werk Jean Pauls, weil „sein Herz und seine Schrift ein und dasselbe“ waren. Für ihn stand er „ganz isoliert in seiner Zeit“. Das fühlte auch Goethe, der, als er sich in Weimar aufhielt, genau so um ihn warb wie Herder, Allein Nietzsche kam mit ihm nicht zurecht und nannte ihn einmal abschätzig ein literarische „Verhängnis im Schlafrock“.

Denkmal Jean Paul in Bayreuth

Quelle: Wikimedia.org

 

Tschick
"Ich muss dir ein Geheimnis verraten", sagte ich. "Ich bin der größte Feigling unter der Sonne. Der größte Langweiler und der größte Feigling, und jetzt können wir zu Fuß weiter. Auf einem Feldweg würd ich's vielleicht versuchen mit dem Wagen. Aber nicht auf der Autobahn." Zwei Jungs. Ein geknackter Lada. Eine Reise voller Umwege durch ein unbekanntes Deutschland
Tschik von Wolfgang Herrndorf  ist einer meiner Lieblingsromane der vergangenen Jahre.  Vielleicht auch deshalb, weil die beiden jugendlichen Aussreißer so herrlich schnoddrig daherreden, selbst dann noch ihrem rotzigen Sprachstil treu bleiben, wenn es um die großen Themen von Leben, Liebe und Tod geht. Themen, über Maik und Tschick beiden mal mit Adjektiven wie "brillant", "lustig","charmant" ziemlich cool daher schwadornieren.