Tschick
"Ich muss dir ein Geheimnis verraten", sagte ich. "Ich bin der größte Feigling unter der Sonne. Der größte Langweiler und der größte Feigling, und jetzt können wir zu Fuß weiter. Auf einem Feldweg würd ich's vielleicht versuchen mit dem Wagen. Aber nicht auf der Autobahn." Zwei Jungs. Ein geknackter Lada. Eine Reise voller Umwege durch ein unbekanntes Deutschland
Tschik von Wolfgang Herrndorf  ist einer meiner Lieblingsromane der vergangenen Jahre.  Vielleicht auch deshalb, weil die beiden jugendlichen Aussreißer so herrlich schnoddrig daherreden, selbst dann noch ihrem rotzigen Sprachstil treu bleiben, wenn es um die großen Themen von Leben, Liebe und Tod geht. Themen, über Maik und Tschick beiden mal mit Adjektiven wie "brillant", "lustig","charmant" ziemlich cool daher schwadornieren.

 Tristan und Isolde

Die Entdeckung der Liebe im zwölften Jahrhundert

„Ihr hohen Herren, wollt ihr eine schöne Geschichte von Liebe und Tod hören?“

So beginnt der Roman von Tristan und Isolde in der Fassung von Béroul, eines altfranzösischen Dichters und Spielmannes um das Jahr 1180. Nichts auf der Welt könnten wir lieber wollen. Wir fragen uns, woher der Zauber dieses ersten großen Liebesromans der abendländischen Geschichte? Welche Gefühle innerer Anteilnahme weckt ein Roman von Liebe und Tod in unseren Herzen? Ist es die leidenschaftliche Liebe, die zum Tod führt, ein Grundmotiv der ältesten Legenden, der ältesten Lieder unserer Literatur? Erklärt das den ungeheuren Erfolg des Romans über die Jahrhunderte hinweg? Und noch etwas verstört uns in unserer tiefsten Seele:

Tristan und Isolde brechen die Ehe. Ehebruch ist der Verrat an der Liebe. Nahezu alle großen Liebesromane der europäischen Liebesromane haben das Grundmotiv des Ehebruchs. Tolstois Anne Karenina, Flauberts Madame Bovary, Fontanes Effie Briest oder auch D.H. Lawrences Lady Chatterly scheitern in ihren Ehen und flüchten sich in eine leidenschaftliche Liebe. Das irritiert uns, und dennoch möchten wir nichts anderes lesen.

Die drängende Frage, warum Menschen so etwas tun, warum sie sich immer wieder das Leid der Trennung zufügen, ist das Grundmotiv des europäischen Gesellschafts-Romans.

Wenn wir den mittelalterlichen Roman von Tristan und Isolde als Spiegelbild der Gesellschaft ansehen, dann ist es nicht unbegründet, dass Historiker vor einer „Ehekrise“ im 12. Jahrhundert sprechen. Was sind die Gründe für diese Krise?

In diesen Jahrzehnten des frühen Mittelalters hat in Europa ein bedeutendes Ereignis stattgefunden. Die Beziehungen zwischen dem männlichen und dem weiblichen Geschlecht änderten sich grundlegend. Dieses Ereignis hat die gesamte europäische Kultur zutiefst gezeichnet und ihre Wirkungen sind bis heute spürbar.

Vollständiger Vortrag im PDF-Format

 

Three years ago, first it was like a shock for me when I heard of that story. I didn't want to believe it. The (German) world of musicologists kept it for not plausible, classified her as a bad slander. Me also I was sceptic. I ´m talking of the unbelievable story of Hans Heinrich Eggebrecht, one of the most important German musicologist of the post-war period. Eggebrecht was esposed as a Nazi. Not just any old Nazi but a rampant enthusiast who took part in a massacre of Jews at Sinferopol in the Crimea. According to his biographer Boris van Haken who recently published the facts in a book “Holocaust und Musikwissenschaft” (Holocaust and musicology), the famous musicologist belonged to the Feldgendarmerie division 683 which committed horrific murders in the Crimean peninsula. (learn more of the details click here). In December 1941 this unity of the German Wehrmacht was responsible to the mass execution of 14 000.Jews, children, women, men. The German historian Ulrich Herbert stated that “this unity of the German Wehrmacht tightly belonged to one of the most terrible gangs of killers of history”.

Who is H. H. Eggebrecht?

Meine nächste Radiosendung für den Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wird sie am 29.12.2013

Die Heilige Familie und ihre späten Folgen?

Zum Streit über die Frage was eine gute Familie ist

Cover Buch "Die heilige Familie und ihre späten Folgen"

Leihmütter, Samenbänke, gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften, der Begriff der Familie als die Grundform moderner Gesellschaften hat seine Eindeutigkeit verloren. Das Bundesverfassungsgericht stellt in einem Grundsatzurteil die gleichgeschlechtliche Partnerschaft mit der Ehe zwischen Mann und Frau fest. Die EKD provoziert mit einem Positionspapier zum Thema "Homo-Ehe". Ein Sturm der Entrüstung konservativ denkender Menschen bricht los, gleichermaßen in der evangelischen wie in der katholischen Kirche. Man sieht christliche Traditionen in Gefahr, die Ordnung der Familie als Keimzelle des Lebens stehe auf dem Spiel. Die heilige Familie ist das Urbild der christlichen Familie. Es hat unser Familienverständnis entscheidend geprägt. In diesen Weihnachtstagen wird uns das wieder bewusst. Weniger bewusst dagegen ist uns, dass die Heilige Familie keine "richtige" Familie ist. Maria empfängt ihren Sohn jungfräulich, Josef ist nicht der natürliche Vater. Jesus bricht bewusst mit der traditionalen Herkunftsfamilie. "Wer Vater und Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht Wert." Die natürliche, biologische Familie wird von Jesus ersetzt durch eine spirituelle Gemeinschaft. Nicht das Blut bindet die Menschen aneinander, sondern der Glaube. Die spannende Frage ist, ob nicht im Urbild der Heiligen Familie schon das angelegt ist, was wir heute diskutieren: die Erweiterung des Familienverständnisse hin auf familiäre Lebensformen, die auf Vertrauen und Liebe gegründet sind. Überraschende Antworten auf diese Frage geben die katholische Theologin Prof. Marianne Heimbach-Steins von der Universität Münster und der Literaturwissenschaftler Prof. Albrecht Koschorke, Universität Konstanz.

 

Es war wie ein Schock. Als ich von der Geschichte las, vor drei Jahren, wollte ich es nicht glauben. Die (deutsche) Welt der Musikwissenschaftler hielt sie für nicht wahrscheinlich, stufte sie als üble Verleumdung ein. Die Geschichte ist die des Hans Heinrich Eggebrecht, einer der bedeutendsten deutschen Musikwissenschaftlers der Nachkriegszeit. Eggebrecht war Mitglied der berüchtigten Feldgendarmerieabteilung 683 1941. Diese Einheit der deutschen Wehrmacht trägt die Verantwortung im Dezember 1941. für die Massenexekution von 14 000 Juden bei der Stadt Sinferopol auf der russischen Halbinsel Krim. im Dezember 1941. Diese Einheit gehörte wie der Historiker Ulrich Herbert feststellte, „zu den schrecklichsten Mörderbanden der Geschichte“. Eggebrecht gehörte zu ihr.