Der heimlicher Wunsch nach digitalen Inseln

Trauminsel

 

Urheber:Kuerschel/Quelle:Wikipedia/Lizenz:CC BY-SA 3.0

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Ich beginne einen Blog zu schreiben. Meine (erwachsenen) Kinder, meine jungen Freunde und Freundinnen, fordern mich heraus.  Mit ihrer Internetbegeisterung entwickeln sie ein anderes Verhältnis zur Realität, das sich möglicherweise von meinem unterscheidet. Im Zeitalter des Internets surfen sie durch das Meer von digitalen Informationen vernetzen sich weltweit sich mit Personen, die sie möglicherweise nie in ihrem Leben gesehen haben oder sehen werden. virtuelle Welt, die sich vermischen mit realen Welten. Was heißt es heute "eine Erfahrung machen?" Ich bin ehrlich, ich habe durchaus Furcht, dass ich sie und ihre Welt, die auch die meine ist, nicht mehr verstehe, und sie mich nicht mehr, wenn ich da nicht mitmache. Nach langem Zögern habe ich meine Hemmungen dem Netz gegenüber überwunden. Ich mache mit.

 

The Festivals of Bayreuth and Salzburg are the highlights for every opera director. Who here has successful doesn ´t need any more worries on his career. Salzburg has been always serious. Art has been always in the foreground. That was not always the case in Bayreuth. The riots, scandal, turmoils didn't play a minor role in Salzburg . But the scandal has been part of Bayreuth not only for the days of the Wagnerian German Chancellor A.H.. Also this time more was spoken and written about an eclat than of the music.

He had Frank Castorp, the director directed the Ring des Nibelung in the anniversary year of Wagner 2013. The director has been extremely booed from by the audience. But Castorp had thought up a special resistance. The curtain had fallen, it was the end of the Twilight of the Gods. Frank Castorp entered the stage, on his left and right his management team. He was dressed in a bright summer suit. A storm of the indignation is breaking out now.

In Interviews bin ich oft nach meinen Motiven gefragt worden, ein Buch über Bayreuth und Richard Wagner geschrieben zu haben. Ich kann nicht leugnen, dass meine Beziehung zu Wagner und allem, was um ihn herum gesagt und geschrieben wurde, mich wenig, besser, gar nicht interessiert hat. Bayreuth stand und steht auch heute noch bei vielen für Hitler und Holocaust. Die erste Annäherung an das Thema war eher zufällig. Mein Redakteur beim Bayerischen Rundfunk gab mir den Auftrag, ein Radiofeature über den "Mythos Bayreuth" zu produzieren. Wir wollten nach den Gründen suchten, warum jedes Jahr über 60 000 Menschen aus aller Welt in diese kleine, sehr provinzielle Stadt "pilgern", nach alledem, was historisch geschehen ist Wer sich heute entschließt, sich hier eine Wagner-Oper ansehen zu wollen, kommt auf eine Warteliste. Nach zehn Jahren Wartezeit kann er damit rechnen, eine Karte zu bekommen.

Bayreuth und Salzburg Highlight für jeden Opernregisseur. Wer hier Erfolg hat, der braucht sich um seine Karriere keine Sorgen mehr machen. Salzburg war immer seriös. Die Kunst stand und steht immer im Vordergrund. In Bayreuth war das nicht immer der Fall. Hier spielte der Krawall, der Skandal keine geringe Rolle. Zu Bayreuth gehört der Skandal, nicht erst seit den Tagen des wagnerverrrückten Reichskanzlers. Auch diesmal wurde mehr über einen Eklat gesprochen und geschrieben. Inszeniert hatte ihn Frank Castorp, der Regisseur des Ring des Nibelungen im Jubiläumsjahr Wagners 2013.

Der Regisseur wird gnadenlos vom Publikum ausgebuht. Der hatte sich eine besondere Gegenwehr ausgedacht. Der Vorhang war gefallen, die Götterdämmerung vorbei. Frank Castorp tritt auf die Bühne, gekleidet in einem hellen Anzug, an seiner Seite, links und rechts sein Regieteam. Jetzt bricht ein Sturm der Entrüstung los. Buhs minutenlang. Castorp started seinen Gegenangriff. Ironisch grinsend winkt er ins Publikum, schüttelt verständnisloss den Kopf über soviel Unmut, tippt sich mit den Zeigefingern an beide Stirn und bedeutet seinem Publikum was er von ihm hält. Gar nichts. Herrliches Theater, das die meisten Zuschauer gar nicht lustig fanden. Die einen  verließen angewidert eilends den Saal, die anderen brüllten noch  lauter im Chor mit den vereinzelten Bravo-Rufern. Etwas verdattert  schaut der Dirigent Kyrill Petrenko hinter dem Vorhang hervor. Er will Castorps Auftritt beenden und ihnhinter die Bühne ziehen. Vergeblich. Erst als sich der vorhand noch einmal hebt und das Festspielorchester dahinter zum Vorschein kam, drehte er sich ab und verschwindet und geht, demonstrativ mit langsamen Schritten hinter die Bühne.

Jetzt hat der Berliner Regisseur seinen Skandal, den er sich wohl auch gewünscht hat. Die erboste Reaktion des Publikums ist die Quittung für einen ziemlich mißglückten Ring.

 

kundry weint cover

Pünktlich zum 200.Geburtstag Richard Wagners erscheint mein Bayreuth- Roman Kundry weint in der vierten Auflage.

Was mich vor einigen Jahren an diesem Thema interessiert hat, wird in diesen Wochen wieder in den Feuilletons diskutiert:

Was ist so faszinierend an den Musikdramen Richard Wagners? Aber auch, was macht sie für so viele ungenießbar? Zustimmung und Ablehnung fallen gleichermaßen entschieden aus. Gerade jüdische Menschen fragen sich, ob man Wagners Musik genießen darf, obgleich er ein so haßerfüllter Antisemit war, obgleich Hitler und der Nationalsozialismus sie für ihre poltischen Zwecke mißbraucht haben.

Zeitgeschichte spannend erzählt ... so urteilt die Presse.

„Ein souverän erzählter Roman, Dieser Festspielkrimi ist vor allem für die Freunde gut recherchierter Zeitgeschichtsthemen eine großartige Lektüre.“ Süddeutsche Zeitung "Der Plot des Buches ist fein und kenntnisreich erfunden. Er erinnert an Dan Browns Da Vinci Code." Die Welt   "Die Geschichte führt zurück in die fatale Geschichte des Dritten Reiches und die leidenschaftliche Verstrickung einer New Yorker Jüdin und eines deutschen Detektivs – auf der Folie des großen Musikdramas Parsifal." Welt am Sonntag

Alitera Verlag

 

 

 

 Kundry weint gibt es auch als e-book