Rüdiger Offergeld wurde am 3. Juni 1941 geboren. Er studierte Katholische Theologie, Philosophie, deutsche und französische Literaturwissenschaften in Freiburg i.Br., Paris und München. Nach dem Staatsexamen (1967) für das höhere Lehramt und die sich anschließende Referendarzeit bekam er seine erste Anstellung als Studienrat z.B. am Luitpold-Gymnasium in München (1971). Er unterrichtete die Fächer Deutsch, Religion und Sozialkunde. 1974 wurde er aus dem Schuldienst entlassen aufgrund einer Dienstlichen Beurteilung „entspricht nicht den Anforderungen“. Es war die Zeit des„Radikalenerlasses“ und der „Berufsverbote“ in Deutschland. Offergeld ist verheiratet und hat drei Söhne.

Nach seiner Entlassung aus dem bayerischen Schuldienst arbeitete er als freier Publizist, seit 1983 als Hörfunk Autor des Bayerischen Rundfunks und den anderen ARD-Rundfunkanstalten. In den 90-iger Jahren entstanden mehrere Feature über die Bayreuther Festspiele und seinen „Mythos“. 2005 veröffentlichte er seinen ersten (Kriminal-) Roman „Kundry weint“ (Allitera-Verlag, 3. Auflage), der Vergangenheit und Gegenwart des Phänomens „Bayreuth“ zum Gegenstand hat. 2009 erschien die biographische Erzählung „Freundinnen“.

1967 wurde er ins Studentenparlament der Universität München gewählt. 1969 trat er in die SPD ein und wurde Mitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Als er 1973 in ddn Bundesvorstand der GEW gewählt wurde, war das der Anlass der Bayerischen Staatsregierung, ihn unter besondere Aufsicht zu stellen. Engagiert vertrat er das gewerkschaftliche Konzept der Gesamtschule, die in dieser Zeit als „DDR-Einheitschule“ und damit angeblich marxistisch orientiert, verteufelt wurde. Sommer 1974 wurde er aus dem Schuldienst entlassen. Es folgen jahrelange Prozesse gegen den Freistaat Bayern. Rechtliche Grundlage für die Entlassung war nicht der Radikalenerlass, Offergeld ist SPD-Mitglied, sondern die Dienstliche Beurteilung. Innerhalb von einem Jahr verschlechterte sie sich von „gut“ auf „entspricht nicht den Anforderungen“. Staat und Kirche handelten vereint. Der damalige Kardinal Joseph Ratzinger entzog ihm obendrein die „Missio Canonica“, die Lehrerlaubnis für den katholischen Religionsunterricht. Das politische Profil eines Sozialdemokraten, Gewerkschafters und katholischen Theologen passten in jener Zeit in Bayern nicht zueinander.

Unbenannt-2Der „Fall Offergeld“ erregte großes Aufsehen in der Öffentlichkeit. Er wurde in der Öffengtlichkeit wahrgenommen als der Versuch, nicht nur Kommunisten vom Öffentlichen Dienst fernzuhalten, sondern auch junge, kritische Sozialdemokraten.

 

 

 

DIE ZEIT

 

Im Frühsommer 2010 wurde Rüdiger Offergeld in das PEN-Zentrum Deutschland gewählt